Welche molekularbiologischen Nachweisverfahren für Viren finden Verwendung?
Molekularbiologische Nachweismethoden: Gelelektrophoretische Analyse von Fragmenten, Nucleinsäuresequenzierung, Hybridisierung, Polymerasekettenreaktion (PCR).
Welche Infektionstypen werden bei der Phagenvermehrung unterschieden?
Bei der Phagenvermehrung unterscheidet man zwischen lytischer Infektion, die zur Zerstörung der Bakterienzelle führt und lysogener Infektion, bei der die DNA temperenter Phagen in das bakterielle Genom integriert wird und die Zelle keine Anzeichen einer Infektion zeigt.
Nennen Sie Beispiele für generalisierte Infektionen und lokalisierte Infektionen!
Generalisierte Infektionen: Pockenvirusinfektion, Infektion mit Tollwutvirus. Lokalisierte Infektionen: Papillomavirusinfektion (Warzenbildung an der Epidermis), Influenzainfektion (Infektion des Respirationstraktes).
Wodurch unterscheiden sich Viroide von typischen Pflanzenviren?
Im Gegensatz zu typischen Pflanzenviren bestehen Viroide aus nackter RNA ohne weitere Hüllproteine.
Welche Aufgabe hat die Reverse Transkriptase der Retroviren?
Die Reverse Transkriptase stellt eine Kopie der viralen RNA in Form einer einzelsträngigen DNA her, baut anschließend die virale RNA ab und synthetisiert den komplementären DNA-Strang.
Wodurch unterscheiden sich Plus-Strang-RNA-Viren von Minus-Strang-RNA-Viren?
Bei den Plus-Strang-Viren ist die virale RNA infektiös und besitzt positive Polarität, d.h. sie dient in der Zelle als mRNA. Im Gegensatz dazu ist die nicht infektiöse RNA der Minus-Strang-Viren komplementär zur mRNA und muss erst transkribiert werden.
Welche Replikationsmechanismen verwenden Parvoviren bzw. Polyomaviren (SV 40).
Parvoviren: Die Replikation läuft nach dem rollenden Haarnadelmechanismus ab (rolling hairpin mechanism).
Polyomaviren (SV 40): Die Replikation beginnt am Originof Replication. Bei der Produktion großer viraler Genommengen findet die Replikation über den Rolling-Circle-Mechanismus statt. Bei der Produktion geringer Genommengen findet eine bidirektionale Replikation statt.
Listen Sie die einzelnen Phasen der Virusvermehrung auf und beschreiben Sie kurz die Vorgänge!
Adsorption (Anheftung des Virus an die Wirtszelle über Rezeptoren), Penetration (Eindringen der Viren in die Zelle), Uncoating (Freisetzung des Genoms aus dem Capsid), Synthese der viralen Nucleinsäuren und Proteine (Replikation und Transkription), Assembly (Zusammenbau des viralen Genoms mit den Strukturproteinen), Freisetzung (unter Lyse der Zelle oder durch Budding an
der Zellmembran).
Welche Funktionen werden folgenden Virusstrukturen zugeschrieben: Capsid, Spikes?
Das Capsid ist eine Proteinhülle, die das virale Genom verpackt und schützt. Außerdem nimmt das Capsid den Kontakt mit der Wirtszelle auf. Spikes haben unterschiedliche Aufgaben: Bindung an den zellulären Rezeptor, Vermittlung der Fusion. Die Glykosylierung der Spikes ist wichtig für die korrekte Faltung und den gerichteten Transport durch die Zelle. Die glykosylierten Proteine bieten Schutz vor dem Abbau durch Proteasen.
Wodurch grenzen sich Viren von anderen Mikroorganismen ab?
Viren besitzen keinen eigenen Stoffwechsel. Sie können sich nur in einer lebenden Zelle unter Verwendung des zellulären Syntheseapparates vermehren.